Advent 2023

Arbeit in Uganda – und irreguläre Migration im Transitland Libyen

Neckartenzlingen Kürzlich veranstaltete die Kath. Arbeitnehmerbewegung (KAB), Ortsverein Neckartenzlingen / Grötzingen einen Infonachmittag über die Themen Arbeit in Uganda und irreguläre Migration im Transitland Libyen. Referentin war die Studentin Joana Brümmer (Studiengang „Globale Gesundheit“). Ortsverbandsvorsitzender Ulrich Kröll, Neckartenzlingen, konnte erfreulicherweise eine große Anzahl von Gästen begrüßen. Während ihres Freiwilligendienstes in Uganda, den Joana Brümmer  im Februar 2022 antrat, verbrachte sie die überwiegende Zeit im Gesundheitszentrum in Nakifuma und arbeitete in einer Aids- und Tuberkulosepraxis. Hier konnte sie viele Aufklärungsgespräche über Mutter-Kind-Gesundheit, reproduktive Gesundheit, sexuelle Aufklärung und Hygiene führen. Die größten Probleme würden sich, so die Referentin, in Scham vor Krankheiten wie Tuberkulose und Aids zeigen und gerade aus diesem Grund Menschen sich nicht behandeln lassen würden. Außerdem sei ein Problem, dass Männer häufig mehrere Geschlechtspartnerinnen hätten und dadurch Krankheiten schnell verbreitet würden.

Ein weiterer Teil des Projekts an dem sie teilnehmen konnte, bestand aus dem Bau von Lehmöfen, gebaut aus natürlichen Rohstoffen wie Lehm, Sägespänen, Sand und Wasser, mit einem Kamin versehen, um den gesundheitsschädlichen Rauch aus dem Haus zu leiten. Ebenso verbrachte Joana Brümmer einige Wochen  in einer ugandischen Familie, um an einem landwirtschaftlichen Projekt mitzuarbeiten. Landwirtschaft sei in Uganda Frauenarbeit. So habe sie mit einer Gruppe von Frauen die Felder bewirtschaftet. Da Uganda am Äquator liege, könne ganzjährig angebaut werden, wodurch Ernährungssicherheit gewährleistet sei, sofern man eigenes Land besitze. Nebenbei werde sehr nachhaltig in in kleinem Stile bewirtschaftet, ähnlich einem Agroforstsystem. Alles in allem sei ihr Freiwilligendienst in Uganda eine persönlich sehr bereichendere  Erfahrung gewesen. Vor allem das Leben in den Gastfamilien habe sie sehr beeindruckt.

Auf ihre Hausarbeit, die sich mit irregulärer Migration im Transitland Libyen beschäftige ging Joana Brümmer wie folgt ein: Innenpolitisch sei Libyen ein Land ohne staatliche Autorität. Die Übergangsregierung werde zwar international anerkannt, dem gegenüber stehe jedoch ein autoritäres Regime im Osten und diese Parallelregierung verdeutliche die anhaltende Fragilität der dortigen politischen Lage.

Außenpolitisch bestehe das Ziel der migrationspolitischen Zusammenarbeit zwischen EU und Libyen vor allem darin, Migrant*innen an der Mittelmeerüberquerung zu hindern, oder diese so schnell wie möglich zurückzuschicken. Libyen erhalte dafür finanzielle Mittel; Menschenrechtsverletzungen würden in Kauf genommen. Da die geflüchteten Menschen häufig weite Wege hinter sich hätten und in Libyen keine Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen werden könnten, steige das Risiko für Erkrankungen erheblich, besonders auch in psychischen Segment. Wie die Situation verbessert werden könne, bleibe jedoch weiterhin offen. Langfristig solle der Fokus auf die Bekämpfung der Fluchtursachen in den Herkunftsländern liegen. Mittelfristig sollten Menschenrechtsverletzungen von der EU nicht mehr hingenommen, geschweige denn unterstützt werden. Zudem sollten Informationsmöglichkeiten bestehen, auch um den Migrant*innen eine realistische Erwartungshaltung zu schaffen. Ergänzend dazu sei eine Kommunikation gegen falsche Versprechungen von Schleuser*innen notwendig, sodass Gefahren währen der Flucht realistisch eingeschätzt werden könnten. Alles in allem seien jedoch noch sehr viele Fragen offen und zu klären.

Anschließend an den Vortrag fand noch ein gemütliches Beisammensein statt, wobei auch der Inhalt des interessanten Referats nochmals einen großen Teil der Gespräche ausmachte.

Joana Brümmer

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Ortsverband Neckartenzlingen/Grötzingen

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