Die Schönheit Gottes ist sichtbar geworden

Altarweihe in der St. Pauluskirche in Neckartenzlingen

Am 05. Dezember weihte Bischof Dr. Gebhard Fürst den neuen Altar in der neu und modern gestalteten St. Pauluskirche in Neckartenzlingen ein. Unser Erstkommunionkind Helene war sehr beeindruckt, wie der Bischof mit Bischofsstab, Mitra, dem auffälligen Ring und dem ganzen "Gefolge" in den neuen Kirchenraum eingezogen ist. Es war für sie nicht alltäglich und schon gar nicht aus dieser Nähe.

Nach neunmonatiger Bauphase begrüßte Pfarrer Volker Weber die Festgemeinde, die mit Spannung diesen Tag erwartet hat. Da die meisten Menschen nur einmal in ihrem Leben eine Altarweihe erleben, waren die Mitfeiernden (zwischen 1,5 und 86 Jahren (es war seine zweite Altarweihe)) besonders tief beeindruckt über die rituellen Handlungen und die besondere Stimmung dieses Festakts. Besonders Helene und die anwesenden Kinder beobachteten genau, wie Herr Lutzenberger, der Künstler, während des Gottesdienstes die Reliquien im Boden vor dem Altar in "ihr Grab" eingelassen hat.

Für alle Mitfeiernden war der Höhepunkt der Altarweihe das Entzünden der fünf Weihrauchhäufchen auf dem Altar, nachdem die fünf eingeritzten Kreuze mit der Hand des Bischofs mit Chrisamöl einbalsamiert worden waren. Sie stehen für die fünf Wundmale Christi. Während der Rauch aufstieg und sich im ganzen neu gestalteten Kirchenraum ausbreitete, betete Bischof Fürst um den Heiligen Geist, der nun am Altar wirken wird. Helene konnte von ihrem Platz aus gut die Sängerinnen Elisabeth und Anna Rehfeldt auf der Empore beobachten, die mit ihren sphärischen Stimmen das Gebet mit dem Lied "Komm herab o heiliger Geist" im Wechsel mit der Gemeinde verstärkten. Zuvor ging Dr. Gebhard Fürst in seiner Ansprache auf die besondere Bedeutung der Altarweihe ein. Der Altar sei deswegen ein besonders Heiliger Ort, da hier die Christen das Geheimnis des Glaubens feiern: Jesus hat an seinem letzten Abend vor seinem Tod den Jüngern gesagt: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird". Er brach das Brot und teilte es mit seinen Jüngern. "Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis". Und so feierte Gebhard Fürst mit diesen Worten, die erste Eucharistiefeier an dem neuen sakramentalen, heiligen Ort.

Es wurde ein runder "Tisch des Herrn" gewählt, so dass sich alle um den Altar versammeln können. Die Gemeinde sitzt jetzt gemeinsam um Ambo "Tisch des Wortes" und Altar "Tisch des Brotes". Beeindruckend fand Jochen Storz GKGR-Vorsitzender jetzt "auch am Tisch des Herrn zu sitzen und dass so künftig die Besucher des Gottesdienstes viel näher an den Orten des Geschehens sind. Für die Mitfeiernden wird der Gottesdienst intensiver."

In ihren Grußworten beglückwünschten Bürgermeisterin Melanie Braun und die evangelische Pfarrerin Beate Schneider die katholische Kirchengemeinde zu ihrem hellen und modern gestalteten Kirchenraum.

Frau Braun betonte, dass hier ein Platz geschaffen worden ist, der nicht nur ein baulicher Ort ist, sondern vor allem ein Platz für alle Menschen, die sich hier treffen, Gottesdienst feiern, Gemeinschaft erleben, zum Innehalten herkommen, für "Neues" und vielleicht wird auch manche Lebensweiche gestellt. Da ist diese Renovation von unschätzbarem Wert". Frau Schneider zollte dem neuen Kirchenraum einen hohen ästhetischen Anspruch mit besonderer theologischer Prägung und Aussagekraft. Keine prunkvolle Schönheit, - sondern eine schlichte Schönheit die der Beter in Psalm 27 meint. Sie ist sich sicher, dass hier schöne Gottesdienste gefeiert werden können, in der die äußere und innere Schönheit Gottes spürbar wird und die Herzen erfüllt und erreicht.

Es war ein unglaublich eindrucksvoller Gottesdienst mit vielen Ritualen, fantastischer Orgelmusik von Prof. Wolfram Rehfeldt und Gesang von Elisabeth und Anna Rehfeldt, der sehr nachwirkt und der wirklich der besonderen Bedeutung einer Altarweihe gerecht wurde und jetzt schon die ersten Herzen erfüllt und erreicht hat.

 Martina Jäger, Gemeindereferentin

Aufzeichnungen der Livestream-Übertragungen:

-> Andacht "Hereinspaziert" am Vorabend der Altarweihe

-> Altarweihe am 5.12.21 aus St. Paulus

Eine Sternstunde für die katholische Kirchengemeinde - Altarweihe in der Kirche St. Paulus

Bericht aus dem ev. Gemeindebrief Neckartenzlingen von Pfarrerin Beate Schneider

 

Mit einem sehr feierlichen und besonderen Gottesdienst wurde der Umbau der katholischen Kirche St. Paulus am 5.Dezember abgeschlossen und der neue Altar eingeweiht. Bischof Dr. Gebhardt Fürst hob in seiner Predigt den Altar als geistliches Herzstück und Mitte in Kirche und Gottesdienst hervor, der zur Sammlung der Gemeinschaft der Gläubigen ruft und von dem aus der Impuls für die in den Alltag Zurückkehrenden ausgeht, Zeugnis zu geben von der Kraft des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung. Gleichzeitig sei der Altar als geistliches Zentrum der Ort der Feier der Eucharistie, die nach katholischem Verständnis Herz und Herzschlag der Kirche der Glaubenden bedeute.

Eine Altarweihe ist ein seltenes und besonderes Ereignis und sicher wären viele gerne mit dabei gewesen. Leider war es nur einer sehr begrenzten Anzahl von Mitfeiernden möglich, in der Kirche mit dabei zu sein. Per Livestream aber konnten alle anderen Interessierten die sehr eindrucksvolle Zeremonie miterleben. Auch musikalisch war der Gottesdienst sehr beeindruckend.

Beeindruckend aber ist vor allem das Ergebnis der Umbauarbeiten: Es ist der katholischen Gemeinde gelungen, einen Kirchenraum zu schaffen, der hell und einladend ist, der viel Atmosphäre hat und mit seinen besonderen Schmuckstücken wie dem Altar und dem Sternenhimmel ästhetisch höchstes Niveau ist und gleichzeitig eine besondere theologische Aussagekraft hat.

Ein Ausschnitt aus dem Grußwort von Pfarrerin Schneider: „ich bin mir sicher, dass diese Kirche viele Menschen anspricht, vielleicht so, dass man den Beter in Psalm 27 verstehen kann, der sagt: `Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich bleiben können im Hause des HERRN mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.´ Schöne Gottesdienste, darauf kann sich die Gemeinde freuen, Gottesdienste mit äußerer und innerer Schönheit. … Mögen die Worte, die hier gesprochen und gesungen und gebetet werden für viele zum lebendigen Wort Gottes werden."

Pfarrerin Beate Schneider, evangelische Kirchengemeinde Neckartenzlingen

Renovation der St. Pauluskirche in Neckartenzlingen